Ein kleines Berliner Kaffeehaus, das traditionsreiche Café Savigny, wird umgebaut zu einem Restaurant, einer Küche, einer Pralinenmanufaktur, einem Laden, einem Treffpunkt, einem Café. Zu Pars.
Die räumliche Gestaltung soll die ideellen und ästhetischen Ansprüche von Pars und der Gründerin Kristiane Kegelmann widerspiegeln und ihnen Raum und Bühne geben. Im Fokus stehen Betrieb und Produktion, in einer offenen Küche vereinen multifunktionale Oberflächen Kochen, Anrichten, Essen, Trinken, Sehen und Konsumieren.
Die räumliche Anordnung und Nutzung des Bestands wurde umorganisiert und sensibel geöffnet. Der Umbau bringt eine zentrale Stütze hervor, die alle Räume miteinander verbindet und verspiegelt verkleidet die neue Verschmelzung von Produktion, Genuss und Geselligkeit inszeniert. Ecken und Winkel der bestehenden Altbaustruktur schaffen Platz für präzise eingepasste Regale und Lagerflächen.
Im Mittelpunkt der beiden Gasträume steht das klassische Motiv der Tafel, das durch eine subtile Schräge aufgebrochen wird und so verschiedene Sitzkonfigurationen ermöglicht. Strukturiert und begleitet werden die Tische von präzisen Lichtkegeln.
Bekannte, auf sich reduzierte Materialien werden in einen veränderten Kontexte gesetzt und betonen die bodenständige Haltung von Pars und die Freude an Improvisation und Experiment: weiches Linoleum und wachsartiger Kunststoff auf Edelstahl, rauer Putz neben kleinteilig restauriertem Hirnholzboden. Mit Kontrasten wird bewusst gespielt, Natürliches trifft auf Artifizielles, Haptisches auf Hartes und Altbekanntes auf Progressives. Dabei wird die Funktionalität transparent gezeigt, Konstruktives wie Lichtinstallationen bleiben sichtbar, Nebenräume sind nur durch transluzente Elemente abgetrennt.
Als Relikt aus den Räumlichkeiten des Café Savigny werden reliefartige Gipsformen an den Wänden der Gasträume ausgestellt, in anderen Bereichen des Restaurants nehmen künstlerische Arbeiten Bezug auf die Vergangenheit des Ortes und seine Gegenwart.
TEAM
Die räumliche Gestaltung des Restaurants wurde kollaborativ von den Architekturbüros DMtk (Wien) und Some Place Studio (Berlin) geplant. Die Lichtgestaltung wurde in Kooperation mit As A Ceremony (Berlin) umgesetzt.
DMtk Team: Daniela Mehlich, Teresa Klestorfer
Some Place Studio Team: Bika Rebek, Cameron Lintott, Juliane Röthig
As A Ceremony: Antonia Insunza